Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken
Klimawandel durch Anpassung begegnen - Spatenstich für Regenrückhaltebecken in Lessau und Lankendorf

Spatenstich

(29. Juni 2022) Bamberg – Drei Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen insgesamt etwa 5000 m³ werden in diesen Tagen zum Ausbau in Angriff genommen. Dazu erfolgte der Spatenstich am ersten der drei Becken in der Nähe von Lessau. Die Abmilderung der Folgen von Starkregenereignissen stellt ein wichtiges Ziel der im Bereich Lessau und Lankendorf laufenden Flurneuordnung dar.

Träger der Maßnahmen ist die Teilnehmergemeinschaft Lessau-Lankendorf, die Planung der Maßnahmen erstellte mit großer Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl das Ingenieurbüro ME GmbH Münchmeier – Eigner aus Erbendorf. Die Firma STL-Straßen- und Tiefbau Lehen GmbH ist damit beauftragt die Rückhaltebecken zu bauen.

Nur möglich mit Bodenmanagement der Flurneuordnung

Die Abteilungsleiterin am Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, Kathrin Riedel, merkte an: „Um über den erforderlichen Grund und Boden für den Wasserrückhalt oder die Schutzmaßnahme an der richtigen Stelle verfügen zu können, ist ein flexibles Bodenmanagement von großem Vorteil. Dies bietet die Ländliche Entwicklung in Flurneuordnungen und Dorferneuerungen. Dabei können die Wasserrückhaltemaßnahmen mit den Interessen der Grundeigentümer in Einklang gebracht werden."

85 Prozent der Kosten mit Mitteln des Freistaates Bayern

Kleinere Maßnahmen zum Schutz vor immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen, die der Klimawandel mit sich bringt, wurden bereits letztes Jahr ausgeführt. „Die Maßnahmen des aktuellen Bauabschnittes kosten fast 600 000 Euro, 85 Prozent der Kosten werden über das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken mit Mitteln des Freistaates Bayern finanziert“ erläuterte Marcel Peter als stellvertretender Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft. Den restlichen Anteil trägt der Markt Weidenberg. Bürgermeister Hans Wittauer betonte: „Die Baumaßnahmen finden in der Bevölkerung große Akzeptanz.“ Dies gilt insbesondere auch für die Landwirte, da die Mulden nach Abschluss der Maßnahmen wieder bewirtschaftet werden können. Der gesamte Hochwasserschutz für Lessau wird in den nächsten Jahren durch zwei noch größere Becken komplettiert.

Wirkungsvoller Schutz für die Zukunft

Auch kleinste Fließgewässer und Rinnsale in der Landschaft haben in der Summe erhebliche Bedeutung für den Gesamtabfluss. Die gezielte Anlage von dezentralen, bremsenden Strukturen in der Flur von Lessau und Lankendorf kann einen Beitrag zum Wasserrückhalt leisten. So werden Oberflächenwasser und abgetragenes Erdreich so weit wie möglich zurückgehalten und die in den Ortschaften wohnenden Bürgerinnen und Bürger wirkungsvoll beim Schutz vor den Auswirkungen der Starkregenereignisse unterstützt. Erwünschter Nebeneffekt: das zurückgehaltene Wasser trägt an Ort und Stelle auch zur Grundwasserneubildung bei.

Amt fördert klimaangepasste Landschaften

Durch den Klimawandel nehmen kleinräumige Starkregenereignisse sowie Trockenphasen deutlich zu. Unwetter gefährden Siedlungen und führen zu Sturzfluten und Hochwässern. Neben materiellen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachen Starkregen und Sturzfluten aber auch schwere ökologische Schäden durch Bodenabtrag, Verminderung der Bodenfruchtbarkeit und Gewässerbelastung. Immer öfter ist eine Anpassung der Situationen vor Ort notwendig. Dieser Aufgabe haben sich die Ämter für Ländliche Entwicklung angenommen. „Deshalb arbeiten wir daran, gemeinsam mit Bürgern, Landwirten, Fachleuten, verschiedenen Organisationen und Verbänden und vor allem mit den Kommunen klimaangepasste Landschaften zu entwickeln und individuell das Beste für den jeweiligen Naturraum und die Ortslagen zu erreichen“, so Riedel.

Spatenstich

Foto: Marcel Peter

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Unwetterschaden

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