Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken
Gute Lebensbedingungen für die Feldlerche: Erfreuliches Fazit des Monitorings in Zultenberg

(03. April 2023) Zultenberg - „Wo gute Lebensräume sind, bleibt die Population der Feldlerche im Raum Zultenberg gleich oder steigt sogar leicht an“ – zieht Gaby Töpfer-Hofmann, Geschäftsführerin des Landschaftsplanungsbüros ANUVA aus Nürnberg, positive Bilanz. Fünf Mal führte sie seit 2014 im Abstand von zwei Jahren in der freien Feldflur um das Dorf im Nordosten von Oberfranken ein Monitoring durch, dessen Ergebnis sie jüngst im Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken vorstellte.

Feldlerchenstreifen und Feldlerchenfenster sind optimale Voraussetzungen
Jeweils zwischen Anfang April und Mai ermittelte Töpfer-Hofmann mögliche Reviermittelpunkte, indem sie Revierkämpfe und Flugverhalten der Feldlerchen-Männchen beobachtete. Um den seltenen Vogel, der bis zu 150 Meter hoch aufsteigen kann, in der Region Zultenberg zu halten, entwickelten Landwirte und Biologen im Zusammenhang mit der Flurneuordnung im Oberfränkischen Jura das Konzept der Feldlerchenstreifen und Feldlerchenfenster. Bei Letzteren entstehen durch bewusste Aussparung auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen bei der Saat lichte Stellen und somit ideale Brutbedingungen für die Bodenbrüter. Die immer wieder blühenden Streifen, die regelmäßig gemäht werden und nicht zu dicht bewachsen sein sollten, dienen als idealer Rückzugsort für die Steppenvögel. Hier finden sie Insekten und andere Nahrung.
Feldlerchenstreifen in der freien Feldflur bei ZultenbergZoombild vorhanden

Foto: Michael Albus
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Aufgaben auch für die Zukunft
„Am wohlsten fühlt sich die Feldlerche oben auf dem Berg, weit weg von Waldrändern oder am Hang, wenn sie freie Sicht hat“, weiß die Expertin. „Das Monitoring zeigt uns, dass die Population der Feldlerche um Zultenberg stabil ist. Hierzu müssen auch weiterhin die Feldlerchenstreifen extensiv bewirtschaftet und die Feldlerchenfenster in Flurlagen ohne Störfaktoren wie Waldränder oder Bodensenken angelegt werden“, fasst Cornelia Schiller-Thelen, Sachgebietsleiterin Landespflege am Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, zusammen. Daniel Hornstein von der Naturschutzbehörde der Regierung von Oberfranken, der das Projekt begleitet hat, ist ebenfalls sehr zufrieden. Er freut sich, „dass es gelungen ist, die Lebensbedingungen für die Feldlerche in Zultenberg zu erhalten“.
Gemeinsames Bemühen zahlt sich aus
„Das kann nur gemeinsam gelingen“, betont der verantwortliche Projektleiter am Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, Michael Albus, und spricht allen Mitwirkenden an diesem Artenschutz-Projekt seinen Dank für ihre Bemühungen rund um die Feldlerche aus. Das Engagement der Akteure wurde im Oktober 2022 mit dem Bayerischen Staatspreis Land.Dorf.Zukunft belohnt, den Staatsministerin Michaela Kaniber persönlich verliehen hatte.