Foto: Stephanie Geßler, ALE Oberfranken
(25.04.2025) Wichsenstein, Markt Gößweinstein - Im Rahmen des Dorf- und Flurneuordnungsverfahrens Wichsenstein findet derzeit die sogenannte Wertermittlung der Grundstücke des rund 450 Hektar großen Verfahrensgebiets statt. Diesen wichtigen Verfahrensschritt führen noch bis Anfang Mai die sieben Vorstandsmitglieder der Teilnehmergemeinschaft (TG) und fünf landwirtschaftliche Sachverständige durch.
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Bis Anfang Mai analysieren Mitglieder der TG anhand von über 4.000 spatentiefen Grab- und Bohrlöchern im Abstand von rund 30 Metern im gesamten Verfahrensgebiet Wichsenstein den Boden, um diesen jeweils mit den Mustergründen vergleichen und nach einem Punktesystem bewerten zu können. Die Bodenschätzung der Finanzverwaltung, die für die Besteuerung der Grundstücke erforderlich ist, reicht dabei nicht aus. Vielmehr spielt bei der Wertermittlung der Entwicklungszustand der Grundstücke eine Rolle: Bei landwirtschaftlich genutzten Flächen wird beispielsweise nach dem Nutzen bei gemeinüblicher Bewirtschaftung ermittelt, ohne die Entfernung zu Betrieb oder Ortschaft zu berücksichtigen. Für Bauflächen und Bauland etwa wird der Verkehrswert herangezogen. Beeinträchtigung des Bodenwertes ergeben sich durch Hangneigungen, Waldschatten oder auch Nass- und Feuchtstellen, um nur einige Kriterien zu nennen.
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Das Dorf- und Flurneuordnungsverfahren Wichsenstein läuft seit 2015, im Jahr 2018 wurden für rund 300.000 Euro bereits der Festplatz und der Schulplatz umgestaltet. 2021 und 2022 erfolgte dann der Ausbau des Wegenetzes in der Flur mit einem Bauvolumen von rund zwei Millionen Euro. Dabei nahm man besondere Rücksicht auf ökologisch wertvolle Flächen und die viel genutzten Wander- und Spazierwege in der Gegend. Als Schutz vor Überschwemmungen bei Starkregen wurden im Rahmen des Verfahrens außerdem am „Schweinthalweg“ großflächige Mulden mit einem Fassungsvermögen von mehreren tausend Kubikmetern angelegt.