Gewinnen Sie aus erfolgreichen Projektbeispielen neue Ideen, um daraus innovative eigene Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes in Oberfranken zu entwickeln. Unser Amt bietet Ihnen dazu beispielgebende Projekte, die ausgezeichnet wurden oder Ihnen unsere Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung der oberfränkischen Regionen, Dörfer und Landschaften aufzeigen. Alle vorgestellten Projekte haben gemeinsam, dass Sie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen erarbeiteten Ziele wiedergeben. Eine erfolgreiche Umsetzung war vielfach erst mit den Möglichkeiten des Bodenmanagements möglich.
Mit der Revitalisierung des ehemaligen Geländes des Niederlamitzer Hammers wird die industrielle und wirtschaftliche Vergangenheit des Fichtelgebirges wieder erlebbar. Das attraktive Freizeitgelände eröffnet den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen. Das Projekt leistet einen hervorragenden Beitrag zur regionalen Baukultur und zum Klimaschutz.
Das ehemalige Freizeitzentrum mit Schwimmhalle ist ein typisches Beispiel für ein Funktionsgebäude der späten 70er-Jahre und wurde in Betrieb und Unterhalt für die Gemeinde Ahorn seit vielen Jahren zur Belastung. Teilabbruch und energetische Sanierung zeigen beispielhaft, wie Bausubstanz aus dieser Zeit einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden kann.
Mit einem innovativen Bürgermeister an der Spitze, begann die Dorferneuerung, die Bad Alexandersbad das zurückgab, was über Jahre verloren ging. Zusammen mit der Städtebauförderung wurde das Kurmittelhaus unter Einbindung des historischen Alten Kurhauses modernisiert und der Kurplatz wiederhergestellt. Ein umfassendes Energiekonzept wurde umgesetzt. Das sind die weithin sichtbaren Ergebnisse der Arbeit, aber die eigentlichen Errungenschaften der Dorferneuerung zeigen sich in der Gemeinschaft der Bürger.
Klosterlangheim wird auch heute noch geprägt von Teilen der historischen Bauten des in der Säkularisation aufgelösten Zisterzienserklosters Langheim. Und ebenso wie die Mönche des damaligen Klosters müssen sich auch die Bewohner der heutigen Ortschaft mit dem Wasser auseinandersetzen, das oft über die Ufer der Leuchse und ihrer Zuflüsse tritt. Bei der Suche nach Lösungen erinnerte man sich wieder an das ausgeklügelte Hochwasserschutzsystem der Mönche vor fast einem Jahrtausend, das aber zu großen Teilen wieder verloren gegangen war.
Mit der Sanierung und Weiterentwicklung des alten Bürgerbrauhauses zu einer Bürgersolarbrauerei sind ganz wesentliche Beiträge zur Erhaltung der örtlichen Baukultur, der gemeinschaftlichen und sozialkulturellen Traditionen sowie auch zum Klimaschutz geleistet worden. Das ortsbildprägende Gebäude trägt als Treffpunkt für die Dorfbewohner zur Belebung der Ortsmitte bei und hat einen hohen Wert als ldentifikationsmerkmal der Dorfgemeinschaft.
Mit der Sanierung des historischen Gesindehauses und dem neuen Anbau in einer zeitgemäßen Architektursprache haben die Bauherren maßgeblich zu einer besonderen Aufwertung der neu gestalteten Ortsmitte im Umfeld des Renaissanceschlosses beigetragen. Sanierung und Neubau vereinen vorbildlich den respektvollen Umgang mit der historischen Hauslandschaft und zeitgemäßes Bauen und leisten damit einen überzeugenden Beitrag zur Innenentwicklung des kleinen Ortes.
Die in einer städtebaulich bedeutenden Lage in Creez liegende Hofstelle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde nach langem Leerstand von den Bauherren erworben und mit viel Engagement wieder zu einem Schmuckstück im Ortskern verwandelt. Nicht nur die vorbildliche Sanierung des Wohngebäudes, sondern auch der verantwortungsbewusste Umgang mit dem ehemaligen Stallgebäude und die sehr behutsame Gestaltung der Freiflächen verdienen höchste Anerkennung.
Mit der denkmalgerechten Sanierung und Revitalisierung des Maasenhauses konnte ein wichtiges Gebäude des historischen Stadtkerns vor dem Abriss bewahrt und einer zukunftsfähigen öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Die Maßnahme ist Ausdruck des klaren Bekenntnisses der Stadt Betzenstein zur Innenentwicklung und Vorbild für weitere Sanierungen im Rahmen der Dorferneuerung.
Die heute so attraktive Dorfmitte mit den Umrissen einer lange in Vergessenheit geratenen Burganlage war früher nur eine oft überflutete Brachfläche. Eine von einem Bauunternehmer geplante Wohnbebauung wurde nach dem überraschenden Fund der Fundamente einer Niederungsburg gestoppt. Nach der Freilegung und den archäologischen Bestimmungen zur Burg sollten die Überreste wieder verfüllt werden. Doch die Bürger sowie der Markt Küps setzten die Dorfmitte mit Hilfe der Dorferneuerung historisch und für das Gemeinschaftsleben in Wert.
Sanfte Hügel, prägnante Felsen, naturnahe Freizeiteinrichtungen und das Geotop Teufelshöhle veranlassen jährlich rund 250000 Übernachtungs- und zusätzlich über 650000 Tagesgäste, Pottenstein, das Herz der Fränkischen Schweiz, zu besuchen. Die Flächenkommune hat insgesamt 5600 Einwohner. Das Felsenstädtchen Pottenstein selbst hat lediglich 1400 Einwohner, 4200 verteilen sich auf die weiteren 34 Ortsteile unterschiedlichster Größe. Diese Siedlungsstruktur und die topografischen Gegebenheiten erfordern enorme Anstrengungen bei kommunalen Aufgaben.
Die Ausweisung eines Trinkwasserschutzgebietes sowie eine zum Teil intensive landwirtschaftliche Nutzung, die bis unmittelbar an die durch die engere Zone des Wasserschutzgebiets fließende Aurach heranreicht - das war die Ausgangssituation, die zunächst Kopfzerbrechen bereitete. Nach vielen Diskussionen, Planungen und Verhandlungen gelang es, mit der Bodenordnung in der Flurneuordnung gute Lösungen für alle Beteiligten zu finden.
Mit dem Erwerb des mehrere Jahre leer gestandenen "Jahnsanwesens", einem Dreiseithof aus dem Jahre 1871, war für die Gemeinde der Weg frei, um an dieser ortsbildprägenden Stelle in der Nähe von Rathaus, Feuerwehr und Sparkasse ein neues, multifunktionales Ortszentrum zu schaffen. Nach eingehender Bedarfsanalyse wurde mit gezielten Maßnahmen zur Innenentwicklung und Nahversorgung auf die demografischen Herausforderungen reagiert - mit der Sicherung der Versorgung und der Schaffung von Anreizen, damit die junge Bevölkerung bleibt.
Die Umnutzung der Mühlenscheune samt Halle ist ein wesentlicher Baustein zur Erhaltung des denkmalgeschützten ehemaligen Mühlenanwesens aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Die von der Bauherrin durchgeführten Maßnahmen runden die bereits vorher von ihren Eltern vorgenommenen Umnutzungen weiterer Mühlengebäude zu einer Kunstgalerie ab und lassen das kulturhistorisch bedeutsame Areal am Ortseingang weit in die umgebende Landschaft hinaus in neuem Glanz erstrahlen.
In einer stark vom demografischen Wandel betroffenen Region erfreut es besonders, wenn sich eine Familie mit Kindern entschließt, eine im Ortsinneren untergenutzte und teilweise leer gefallene, stark sanierungsbedürftige Hofanlage als neuen Wohnraum für sich instand zu setzen und damit einen wertvollen Beitrag zur Innenentwicklung des Ortes zu leisten. Damit konnte auch eine der ortsbildprägenden Hakenhofanlagen vor dem Verfall bewahrt werden.
Wir liegen nicht mehr am Rand Bayerns und Deutschlands! Welche Chancen haben wir jetzt und wer hilft uns dabei, sie zu nutzen? Die Gemeinden Gattendorf, Feilitzsch, Töpen und Trogen rückten 1990 mit der deutschen Einheit plötzlich und unvermutet vom Rand in die Mitte Deutschlands und des geeinten Europas. Es brauchte etwas Zeit, die ersten Anstürme und neuen Wechselbeziehungen nach der Grenzöffnung zu verarbeiten. Die neue Situation überdeckte zunächst die schon in den Jahren zuvor gewachsenen Probleme durch die demografische und strukturelle Entwicklung.
In einer Flurneuordnung werden Maßnahmen durchgeführt, die Flächen beanspruchen. Die Teilnehmergemeinschaften als Projektträger sind nach Naturschutzrecht verpflichtet, im Gegenzug Ausgleichs- und Ersatzflächen bereit zu stellen. Die Teilnehmergemeinschaft Nurn wollte aber diese Flächen nicht nur schützen, sondern auch weiterhin landwirtschaftlich nutzen. So weidet heute auf neun Hektar extensiv genutztem Grünland einer Rodungsinsel eine Rinderherde. Zusätzlich wurde auch die Initiative „Weidewelt-Vieh(l)falt im Frankenwald“ des Bundes Naturschutz unterstützt.
Die Planung eines Windparks führt häufig zu Widerständen in der Bevölkerung. Während eines laufenden Flurneuordnungsprojekts kann dies sogar zum Stillstand des Projekts führen, wenn eine Neuverteilung nicht mehr aussichtsreich erscheint. Durch ein eigens entwickeltes Flächenmodell und mit Hilfe der Bodenordnung konnten in Creußen bei der Errichtung eines Windparks Nutzungskonflikte vermieden und die regionale Wertschöpfung erhöht werden. Dies kommt nicht nur den Grundstückseigentümern, sondern auch der gesamten Dorfgemeinschaft zu Gute.
Fragen zur Zukunft des ländlichen Raums und seiner Wahrnehmung in der Metropolregion Nürnberg zwischen den Großstädten Erlangen, Nürnberg und Fürth im Süden und der Stadt Bayreuth im Norden haben zu Beginn des Jahres 2006 18 Kommunen dazu bewegt, ihre zukünftige Entwicklung gemeinsam zu planen. In rund zwei Jahren entstand ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept, das die Arbeitsgrundlage für die kommunale Arbeitsgemeinschaft "Wirtschaftsband A9 - Fränkische Schweiz" darstellt.
Man pflanze ein neue Sommerlinde, dokumentiere es mit einer "Flaschenpost" im Wurzelwerk, beobachte ihren Wuchs genau, lasse die Äste des unteren Kranzes waagrecht wachsen, nehme im Laufe der Jahre gezielt Äste weg, vertraue auf die Wiederbelebung einer Tradition und schon führt nach 50 Jahren die Treppenschnecke nicht mehr ins Nichts, sondern wieder auf ein Podium in der Baumkrone mit Platz zum Tanz in der Linde. Der damalige Bürgermeister Karl Dietzel verlas 1951 vor den 14 Bürgern, die halfen die für würdig befundene Linde zu pflanzen.
Die Flurlagen von Moggast und Wolkenstein liegen im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst und bereichern diesen nun naturschutzfachlich und landschaftsästhetisch so, wie es der kommunale Landschaftsplan vorsieht. Weitere Maßnahmen steuerte die Teilnehmergemeinschaft freiwillig bei. Es ist dem Verständnis der Landwirte für Naturschutz und Landschaftspflege zu verdanken, dass sich eine ehemals sehr offene Landschaft nun wieder in der typischen Landschaftsstruktur der Kulturlandschaft Fränkische Schweiz zeigt.
Die Realisierung dreier Großprojekte im Gebiet von Weißenbrunn v. Wald und Fornbach stellte die verantwortlichen Projektträger und die Grundstückseigentümer, insbesondere die Landwirte, vor besondere Herausforderungen: Zum einen der Bau des Froschgrundsees zur Hochwasserentlastung der Stadt Coburg, dann der Neubau der ICE-Strecke Ebensfeld-Erfurt und das Umsetzungsprojekt "Lange Berge – Bruchschollenkuppen" im Rahmen des Arten- und Biotopschutzprogramms.